T. SCHINDHELM, D. GREINER
Der Drucker lernt sehen
(Farb-)grafikfähige Heimcomputer erlauben qualitativ gute Grafikausdrucke auf Nadeldruckern. Der echte Grafikfreak möchte aber auch Grafiken, Fotos und andere Vorlagen in den Computer eingeben können und ggf. weiterbearbeiten. So etwas erledigen, vor allem im PC-Bereich, Scanner. Diese sind einschließlich der Software eine recht teure Sache. Aber hat man nun schon ein Zusatzgerät, das punktfeine Grafik ausgeben kann, nämlich den Drucker, liegt es nahe, ihn auch zur Abtastung von Bildvorlagen mit der gleichen Präzision zu nutzen. Die Bildvorlagen sind zum Scannen in den
Drucker einzuspannen; sie werden durch einen am Druckkopf angebrachten
Fototransistor zeilenweise abgetastet. Im Mustergerät, einem K 6313,
haben wir die gesamte Schaltung in einer leeren Farbbandkassette untergebracht.
Als Rechner sind alle vollgrafikfähigen Konfigurationen mit einer
parallelen Schnittstelle (Userport, Joystickanschlüsse bzw. PIO) neben
der Anschlußmöglichkeit für einen Drucker geeignet. Besonders
gute Ergebnisse werden mit Computern erreicht, die bei einer hohen Auflösung
mehrere Farben darstellen können, z. B. Atari ST, Amiga, C 64 oder
Atari XL/XE. Aber auch mit einem KC 85/3 lassen sich gute Ergebnisse erreichen,
wenn man auf Farbdarstellung verzichtet und nur Grauwerte ausgegeben werden
sollen.
Hardware Das Erfassen der Bildinformation erfolgt
durch einen Miniaturfototransistor SP 211 (BPX 62). Eine IR-Leuchtdiode
(VQ 120, CQX 571, TIL 23, 24, 25) leuchtet den abzutastenden Bildausschnitt
aus. Da beide Bauelemente im infraroten Bereich arbeiten (Wellenlänge
etwa 900 nm), vermeidet man Störungen durch Umlicht sicher.
Bild1:
Stromlaufplan der Scannerelektronik
Praktischer Aufbau Die Schaltung ist auf einer Zweiebenen- Leiterplatte aufgebaut. Der Sensor befindet sich auf einer separaten kleinen Leiterplatte. Bilder 2 bis 7: Leiterplatte und Sensorplatte im Detail Die beiden Opto-Bauelemente des Sensors sind entsprechend Bild 8 zu montieren. Bilder 8 und 9: Montage der Sensoren und Anschlußbelegung der beiden optoelektronischen Bauelemente Der Umgang mit den beiden winzigen Bauelementen
sollte sehr sorgfältig erfolgen: Die Anschlüsse sind lediglich
als winzige Anschlußfahnen bzw. Gehäuseanschlüsse ausgeführt,
da die Bauelemente ursprünglich für das direkte Einlöten
in Leiterplatten konzipiert sind. Die an die
Der Taster zur Synchronisation ist so am Druckergehäuse zu befestigen, daß er vom sich bewegenden Schlitten etwa 5 bis l0mm von der linken Ruheposition entfernt betätigt wird. Beim Muster haben wir ihn mittels Aluminiumwinkeln am vorderen Gehäuseteil angebracht (Bild 12).
Abgleich Zunächst ist der Strom durch VD1 einzustellen
(etwa 70 mA). Für den Abgleich der minimalen und maximalen Referenzspannung
werden R2 ungefähr auf Mittelstellung gebracht und ein konstrastreiches
Bild zum Scannen eingespannt. Dann stellt man den Sensor auf eine schwarze
Stelle des Bildes und R4 (min) so ein, daß keine LED leuchtet (entspricht
schwarz). Nachdem man das Bild nun mit seiner hellsten Stelle vor den Sensor
gebracht hat, ist R5 (max) so einzustellen, daß VD6 (entspricht weiß)
leuchtet. Mit R2 läßt sich die Grundempfindlichkeit je nach
Grundhelligkeit der Vorlage verändern.
Software Die Software realisiert die Steuerung des
Druckers und die Abfrage der Eingänge. Die vorgestellte Variante basiert
auf der Musterkonfiguration KC 85/3, K 6313, PIO-Modul und V.24-Schnittstelle.
Bei anderen Computern ist sie entsprechend anzupassen.
Bild 14: Programmablaufplan der Abfrageroutine Für den KC haben wir die Software getrennt in BASIC und Maschine geschrieben. Die Darstellung der Grafik erfolgt beim KC durch vier Pseudo-Graustufen (Bild 13). Bild 13: Graustufendarstellung des KC Das Maschinenprogramm realisiert die V.24-Initialisierung (für K 6313 bzw. Kompatible), die Hardcopy-Funktion (vierfache Größe), das Abspeichern des Bildes auf Kassette, die Abfrage des Scanners und die zeilenweise Darstellung der Grafik auf dem Bildschirm. Die einzelnen Maschinenprogrammteile werden durch das BASIC-Programm aufgerufen und dabei die erforderlichen Parameter übergeben. Die Parameterund Einsprungadressen sind in Tabelle 1 zusammengefaßt. Tabelle 1: Parameter- und Einsprungadressen Vor dem Scannen sind dem BASIC-Programm
drei Werte zu übergeben:
Listing
1: Hex-Listings des Maschinenprogramms
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